Zum Geburtstag: Zeitreise (1965-1970)

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Zeitreise in die Kindheit (1965-1970)

(Als Geburtstagsvortag)  eingereicht am 06.10.2018 von Konstrukteur Stephan K.

 

 

Liebe/r [Name], Du bist jetzt 50 und in diesem Alter wird man auch mal vergesslich. Ich möchte mit Dir eine kleine Zeitreise machen und schauen, ob Dein Erinnerungsvermögen noch gut funktioniert. Du musst also etwas mitarbeiten. Ich bin schon auf Deine Antworten gespannt.

Erinnerst Du Dich noch? Als Kinder spielten wir mit den (Nachbars)kindern

¨ [Name]      ¨ [Name]      ¨ [Name]

DAS war ja noch einfach. Zum Warmmachen, sozusagen, aber es wird noch schwerer.

Wir gingen einfach zu deren Haus und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein, denn die Haustüren waren meistens nicht verschlossen.

Bei gutem Wetter spielten wir im Garten oder auf der Straße. Was spielten wir denn?

¨ Fangen     ¨ Fußball     ¨ mit Murmeln         ¨ Verstecken           ¨ Sandkiste

¨ Wer-hat-Angst-vorm-schwarzen-Mann (gemeint war ein Schornsteinfeger).

Wir hatten viel Spaß mit unserem Kettcar, mit dem wir wie die Verrückten durch die Gegend gefahren sind. Wir bauten uns einfache Fahrräder aus altem Schrott zusammen und fuhren über selbstgebastelte Sprungschanzen. Ohne es zu wissen, waren wir die Erfinder der Cross-Bikes.

Abends mussten wir öfters nochmal aufstehen, weil unsere Füße ganz dreckig waren und wir sie noch waschen mussten. Die Zähne putzten wir mit Signal und die Haare wuschen wir mit Apfel-Schampoo.

Wenn wir Fahrrad fuhren, taten wir das ohne Helm und wenn wir stürzten, war es halb so wild. Der letzte Schrei waren Bonanza-Räder, die sogar eine Gangschaltung besaßen.

Wir liefen Rollschuhe ohne Ellenbogen- und Knieschützer und wenn das einmal jemand tat, wurde er ausgelacht. Wir bekamen blaue Flecken und Schürfwunden, was für uns nur Ansporn war, nicht in Kontakt mit dem Asphalt zu kommen. Das nannte sich dann „Persönlichkeitsentwicklung“.

Wenn wir unterwegs waren, dann meistens bis die Straßenlaternen angingen und das Beste war: Wir waren nicht zu erreichen, denn es gab ja keine Handys. Wenn wir von unterwegs telefonieren wollten, brauchten wir 20 Pfennig und mussten eine gelbe Telefonzelle finden. Die Telefone besaßen eine Wählscheibe und es dauerte eine Ewigkeit, bis man die nächste Zahl wählen konnte.

Wenn wir Süßigkeiten wollten, gingen wir zu einem Tante-Emma-Laden und ließen uns für ein paar Pfennig eine bunte Tüte zusammenstellen. Kaugummi holten wir meist für 5 oder 10 Pfennig aus Automaten, die an der Strasse aufgestellt waren und konnten nicht verstehen, was die Eltern daran so schlimm fanden.

Bei schlechtem Wetter spielten wir im Haus. Welche Spiele denn?

¨ mit Legos  ¨ Matchbox-Autos  ¨ Darda-Bahn         ¨ Slime         ¨ Brettspiele

¨ Karten       ¨ Zaubertafeln

Dann sah unser Zimmer aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.

Damit die Wände im Kinderzimmer nicht so trist aussahen, bemalten wir sie und machten sie zu einem kleinen Kunstwerk, denn es gab keine Klebesticker, die man kaufen und anbringen konnte. Die einzigen Sticker, die wir hatten, waren Blumenmotive auf einer Prilflasche, die wir auf jede Fliese in der Küche klebten.

Im Auto gab es noch keine Sicherheitsgurte, Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitseinrichtungen. Tanken kostete 90 Pfennig pro Liter, was in etwa so viel wie 45 Cent war –und das über Wochen. Bei längeren Fahrten wurden wir schnell ungeduldig, denn es gab noch keine DVD-Car-Cinema-Sets, mit denen man die Fahrt über Filme schauen konnte. Wenn wir übermütig wurden und es zu doll trieben, konnte es schon mal vorkommen, dass wir bei einem kleinen „Zwischenstopp“ zur Vernunft gebracht wurden.

Wenn wir fotographieren wollten, taten wir das mit einer Kodak Ritschratsch-Klick mit Blitzwürfel, an denen man sich schön die Finger verbrennen konnte. Man musste sich genau überlegen, was man fotographiert und konnte die Bilder erst ansehen, wenn der Film voll war, ihn in die Drogerie zur Entwicklung gegeben und eine Woche später wieder abgeholt hat.

He-Man und Pokemons waren uns unbekannt. Unsere Superhelden hießen

¨ Pan Tau    ¨ Barbapapa           ¨ Lassi          ¨ Wicki        ¨ Fen Hongkong Pfui       ¨ Flipper       ¨ Skippy

¨ Winnetou             ¨Tarzan (Johnny Weißmüller)                ¨ Cpt. Kirk/Spock (Raumschiff Enterprise)

¨ Ernie und Bert/Grobi/Oskar aus der Mülltonne/Krümelmonster (Sesamstraße)

Die wurden zu bestimmten Zeiten auf einem der 3 Programme ausgestrahlt. Es gab keine 50 Fernsehkanäle, die rund um die Uhr liefen. Zwischen den Sendungen lief Werbung von Persil, Omo, Ariel mit der Clementine und sogar Zigarettenwerbung mit dem HB-Männchen oder dem Marlboro-Mann. Wer erinnert sich noch an Atika oder Kim?

Ein Familienevent war es, wenn welche Sendungen liefen?

¨ „Am laufenden Band“ mit Rudi Carell           ¨ „Dalli Dalli“ mit Hans Rosenthal

¨ Hitparade mit Dieter Thomas Heck     ¨ Musik ist Trumpf mit Peter Frankenfeld

¨ Starparade mit Rainer Holbe               ¨ Wetten dass… mit Frank Elstner

Die Sendungen wurden von Ansagerinnen angekündigt, die dann auch zum Sendeschluss noch eine „Gute Nacht“ wünschten.

Bei der Hitparade mit Dieter Thomas Heck mussten alle still sein, damit die Aufnahmen mit dem externen Mikrofon unseres Casssettenrecorders einigermaßen brauchbar wurden. Es war ein Mono-Cassettenrecorder ohne Dolby Digital oder Hifi oder Surround Sound. Musik mussten wir aufnehmen, indem wir das Mikro vor dem Radio platzierten. iTunes, eDonkey oder Deezer gab es nicht.

Wir freuten uns über jede Schallplatte, die wir bekamen. Wir spielten sie auf unserem grünen portablen Plattenspieler ab und ärgerten uns, wenn wir aufstehen mussten, um die Platte umzudrehen. Wie hießen unsere Lieblingsplatten?

¨ [Interpret/Titel]      ¨ [Interpret/Titel]      ¨ Märchenplatten

Wir erlebten John Travolta’s Fernsehdebüt in der TV-Serie „Welcome back, Kotter“, Robin Williams sinnfreie erste Serie in „Mork vom Ork“, den Tod des „King“ und Michael Jackson’s Aufstieg als Teeny-Star.

Wir aßen fettiges Röstbrot und Zuckerbrot mit dick Zucker drauf, dazu gab es Leitungswasser mit künstlich gefärbtem Tri Top.

Was aßen wir noch gerne, was es heute nicht mehr gibt?

¨ Perli Pop   ¨ 3 Musketiere        ¨ Brauner Bär         ¨ Caramac   ¨ Dolomiti

¨ Himmi Jimmi        ¨ Banjo         ¨ Schleckmuscheln          ¨ Sunkist Tetra Pack

¨ Firecracker           ¨ Double Dip (Mehrkammertüte mit Zuckerstäbchen und Brause)

¨ Hubba Bubba      ¨ Bluna        ¨ Kaba

Schaumküsse hießen noch Negerküsse, Twix hieß noch Raider und M&M’s waren Treets.

Wir hatten Freiheit und Zwang, Erfolg und Misserfolg, Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben gelernt damit umzugehen. Die paar Mal, die daneben gingen zählen wir zu unseren Lebenserfahrungen.

 

 

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